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Kurt Herbst, Maler
geb. am 18. August 1922, in Bottrop
gest. am 9. März 2018, in Rostock



Wir lieben seine Bilder, farbige und schwarz-weiße, sie hängen in unseren Wohnungen und Büros und gehören einfach dazu. Bei manchen haben wir zugeschaut wie sie entstanden sind, mit anderen hat er uns überrascht. 

Die Eltern. Kurt Herbst ist der Sohn der Eltern Bruno und Lydia Herbst, geborene Peter, aus Bottrop im Ruhrgebiet. Bevor Vater Bruno Bergmann wurde, war er Weber in Russland. Die Rückkehr in die alte Heimat überlebte eins der vier Kinder, die älteste Schwester Irma, die zehn war als ihr Bruder Kurt 1922 in Bottrop geboren wurde.

Kindheit und Jugend. Er war der Sonnenschein der Familie und überraschte schon bald mit seinem Zeichen- und Maltalent. Seine ersten und bleibenden Lieblingsmotive waren Landschaften, vor allem in Sonne und Licht, und Porträts. Als er die achte Klasse der Volksschule in Bottrop abgeschlossen hatte war er 15 und die Eltern schickten ihn zum örtlichen Malermeister in die Lehre. Dort hat er sich, zu Leid und Freude der Firma, schon bald auf feine Decken- und Wanddekorationen spezialisiert.

Soldat mit Malzeug. Er wurde zum Wehrdienst einberufen, war während des 2. Weltkrieges Soldat mit einer Ausbildung als Funker für eine Luftnachrichten-Ersatzabteilung, später Gefreiter und Obergefreiter. Auch im Krieg war er mit seiner Malerei beschäftigt: er malte deutsche und französische Landschaften und war ein begehrter Porträtist: seine Kameraden und auch Vorgesetzte haben bei ihm Modell gesessen. Der Krieg war für ihn im August 1945 zu Ende, als er aus einem Behelfslazarett in Cottbus entlassen wurde, wo er auch seine spätere Frau Gudrun Kaethner kennengelernt hatte.

Student in Düsseldorf. Nach der Entlassung aus dem Lazarett ging er zurück in seine Heimat und bewarb sich an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, wo er ab Sommer 1946 Malerei studierte. In der Abschlussbescheinigung heißt es: „Er wurde aufgenommen wegen seiner ausgezeichneten Begabung, die zu großen Hoffnungen berechtigt“.

Hochzeit in Cottbus, Student in Dresden und neues Leben im Osten. Kurt und Gudrun wurden, was bei der Hochzeit 1948 noch nicht abzusehen war, eine der vielen deutsch-deutschen Familien: er aus dem Westen, sie aus dem Osten. Sie blieben im Osten, wo er sein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden fortsetzte und 1954 mit dem Hochschuldiplom abschloss. Auch hier hatte er mit seinem Talent und sehr guten zeichnerischen und malerischen Fähigkeiten beeindruckt. Mit seinem Interesse für die klassischen Öltechniken und die Mischtechnik war er allerdings eher ein Außenseiter und konnte kaum jemanden finden, von dem er mehr lernen konnte als er schon beherrschte. Um ihn herum gingen die gesellschaftlich akzeptierten Entwicklungen der Maltechniken andere Wege als es der seine war, den er mit seiner Kunst in seinem Land gehen wollte.
1953 zog die Familie um nach Dresden-Hellerau. Er war bekannt geworden in Kunst und Kultur und konnte sich mit den gesellschaftlichen Idealen von Frieden und sozialer Gerechtigkeit identifizieren. Er nahm vielfach an Ausstellungen teil und wurde gefördert. Er machte, vor allem in den 50er Jahren, internationale Erfahrungen als einer der begehrten Führer durch die berühmten Kunstsammlungen von Dresden und auf mehreren Studienreisen ins Ausland. Im In- und Ausland malte er Sujets des Alltags, Landschaften und Porträts. Industriemalerei und Porträts der in der Industrie Beschäftigten wurden ab etwa 1956 für mehr als zehn Jahre Gegenstand seiner künstlerischen Auseinandersetzung.

Malkasten und Staffelei. Sein ständiger Begleiter war der nach eigenen Zeichnungen angefertigte Malkasten mit Staffelei in einem Stück. Seine Erfindung machte sein Malerleben um vieles leichter: Format, Stabilität, Standfestigkeit, fahrrad- und wetterfest, auf den Gepäckträger zu schnallen. Sein Tischlerfreund aus Dresden-Hellerau, Hermann Wagenführ, hat für ihn zwei Exemplare gemäß Zeichnung gebaut, die bis heute halten.

Die anspruchsvolle Mischtechnik. Alte Maltechniken und Kunstgeschichte waren ihm vertraut und er war immer auf der Jagd nach Farben und Malmaterial für die sehr schwierige Mischtechnik, einer Kombination von relativ schnell trocknenden Temperafarben und Schichten von darauf aufgetragenen, sehr langsam trocknenden Ölfarben.

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Es gibt nach alten Rezepten mit Ölen aufbereitete Naturfarben, u.a. aus Steinpulvern, und es gibt neue Farben aus der Chemieindustrie. Seine Farbenvorräte aus der Kriegs- und Düsseldorfer Zeit waren bald aufgemalt und es taten sich Bedarfe auf, die er in Dresden oder Berlin nicht mehr decken konnte. Das war ein Punkt, um den er sich ständig kümmerte.

Leben im geteilten Deutschland. Mit dem Mauerbau 1961 war für ihn eine Epoche zu Ende. Er war knapp 40 und die Malerei war sein ein und alles. Mit 40 will man seinen Platz im Leben gefunden haben und all sein Können in die Waagschale des Lebens legen dürfen. Das war für ihn nicht einfach. Er war immer ein sehr fleißiger Maler, tagein tagaus mit der Palette in der Hand an seiner Staffelei, oder mit dem Zeichenbrett und Gänsekiel, drinnen und draußen, und am liebsten bei strahlendem Sonnenschein.

1965 zog die Familie von Dresden nach Rostock um. Zu den Porträts, Stadtszenen und Landschaften kamen als neues Sujet Ostseemotive. In Rostock zog er sich dann mehr aus dem öffentlichen Kunst- und Kulturbetrieb zurück und verblieb in seiner künstlerischen Welt. Es beschäftigte ihn weiterhin die Frage der Darstellung von Licht und Gegenlicht in der Malerei, vor allem die Gestaltung durch Ölmaltechniken. Daneben entstanden grafische Arbeiten mit Tusche und Gänsekiel, die auf wunderschöne Weise seinen besonderen Blick für verschiedene Lichtverhältnisse widerspiegeln. 

Leben im vereinten Deutschland. Ein oder zwei Deutschlands – er nahm vor allem über die Medien Anteil an Veränderungen. Mittelpunkt seines Lebens blieb die Kunst: Gegenlicht und seine malerische Umsetzung - gute Farben kaufen. Er konnte sich jetzt uneingeschränkt betätigen. Neben der Malerei wurde für ihn das Schreiben wichtig. Ab Mitte der neunziger Jahre begann er, seine Gedanken zur Malerei und zu verschiedenen Entwicklungen aufzuschreiben. 2017 war das Jahr seines 95. Geburtstages.

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